Mitte / Ende Oktober sind die Herbst- und Wintervorbereitungen für die Wildblumenwiese und den Garten mit Extensivrasen abgeschlossen.
Wie auch im letzten Jahr lassen wir die (abgestorbenen) Pflanzen stehen. Das Mähen erfolgt im frühen Frühjahr.
Bevor ich hier auf meine Gedanken zu dem Vorgehen etwas schreibe, eine kurze Anmerkung und Antwort auf die Frage:
Frage: Mähen im Herbst oder Frühjahr – Gibt es da richtig oder falsch?
Antwort: Nein!
Wie so oft im Leben hat alles Vor- und Nachteile.
Ein Mähen im Herbst lässt den Boden „atmen“. Er bekommt Licht und Luft. Das fördert den Pflanzenwuchs und mehr Artenvielfalt bei den Wiesenblumen. Stehengelassene abgestorbene Pflanzenteile können den Boden nicht „dicht machen“ (Matteneffekt).
Jedoch …
In den Pflanzen sind Kleintiere wie Käfer, Wildbienen und Spinnen, die z.B. Stängel zum Überwintern nutzen. Ein Mähen im Herbst sorgt für weniger Artenvielfalt bei den Gliedertieren.
In der Tendenz würde ich persönlich sagen, bei nährstoffreichem Boden würde ich im Herbst mähen. Bei magerem, lückigem Boden würde ich im Frühjahr mähen.
Es ist ein Dilemma, welches man aber etwas entschärfen kann.
Ein Kompromiss zugunsten der Wiesenblumen und Insekten ist eine geteilte Mahd.
Ein Teil wird im Herbst gemäht, der andere Teil im Frühjahr.
Kann der im Herbst gemähte Teil auf der Wiese bleiben, können die Insekten trotzdem auf der Wiese bleiben.
Jedoch ist zu beachten, dass unter der deponierten Mahd im nächsten Jahr nichts wachsen wird. Auch verdoppelt sich prinzipiell der Personen-/Arbeitsaufwand.
Ein ermutigendes ABER
Seit 2019 probieren und experimentieren wir bzgl. Pflegemaßnahmen. Die Artenvielfalt und die Anzahl bei Pflanzen und Tieren hat zugenommen.
Auf dem Refugium ist diese Beobachtung auch deutlich zu erfahren, im Gegensatz zu Beobachtungen „außerhalb“.
An solch einer Frage, wann man mähen soll, wird die Förderung der Artenvielfalt nicht scheitern.
Bilder nach „Winterfest machen“
