Schafgarbe bei MS (Multiple Sklerose)?

Schafgarbe bei MS

Studie deutet auf ‚Ja‘

Kann Schafgarbe bei MS helfen? Es tauchen immer wieder derartige Meldungen auf, dass natürliche und vermutlich unbedenkliche Mittel bei MS helfen könnten. Diese gründen ab und an auf Substanz in Form von fachlichen (Klein-) Studien.

Das geht soweit, dass derzeit an Unikliniken in einer Phase III – Studie (letzter Schritt vor Medikamentenzulassungsantrag) erforscht wird, ob hochdosiertes Vitamin B7 (Biotin) eine Therapieoption bei ’schwerer‘ MS ist.

Insofern gebe ich (Sebastian Handl) hier keine Hausmittelchen bekannt oder verbreite Informationen, die man „an jeder Ecke im Internet findet“, sondern verweise auf fachlich begründete Hypothesen.

Bzgl. meiner Formulierung ‚Hypothesen‘ verweise ich auf meine untenstehende ‚Persönliche Bewertung‘ – und ja, es handelt sich bei diesen Informationen um ‚Nischeninformationen‘.

Schafgarbe bei MS » Allgemeines

In einer medizinischen Kleinstudie von 2018 wurde untersucht, ob ein Extrakt aus der Schafgarbe eine Therapie bei RRMS (Relapsing Remitting Multiple Sclerosis) unterstützt.

Die RRMS (Relapsing Remitting Multiple Sclerosis; auf Deutsch auch schubförmig remittierende MS) ist die sogenannte schubförmige MS. Die Schübe äußern sich durch Entzündungen im Nervensystem bzw. durch die Ausfälle, die dadurch entstehen. Die schubförmige MS zählt zu der mit Abstand weitverbreitesten MS-Variante.

Dann gibt es noch die SPMS (Secondary Progressive Multiple Sclerosis; auf Deutsch auch sekundär progrediente MS ) und die PPMS (Primary Progressive Multiple Sclerosis; auf Deutsch auch primär progrediente MS).
Diese sind durch eine schleichende Verschlechterung (Progression) ohne Entzündungen charakterisiert.

Auf Varianten und Subtypisierungen gehe ich nicht weiter ein.

Schafgarbe bei MS » Quellen

Es deutet viel daraufhin, dass Schafgarbe den Therapieeffekt in der frühen Phase der RRMS positiv unterstützt!

Inhalte will ich hier nicht wiederholen, sondern verweise auf Quellen:

Persönliche Bewertung

Die MS ist eine komplexe, unverstandene und unheilbare Erkrankung. ‚Hurra-Aufschreie‘, die immer wieder von Ärzten kommen, werden in der Regel von der Realität einkassiert – bei starken chemischen Medikamenten (Immunsuppressiva) durch bekanntwerdende schwere Nebenwirkungen wie Tod, PML (progressive multifokale Leukenzephalopathie), Krebs, Herpes Zoster, Leberversagen. Die Medikamente werden dann vom Markt genommen oder es wird ein sogenannter ‚Rote Hand Brief‘ herausgegeben.
Als aktuelle Beispiele – bei Erscheinung von der Apotheken Umschau noch hoch gefeiert – seien hier Zinbryta / Daclizumab, Lemtrada / Alemtuzumab und Gilenya / Fingolimod genannt.

Vor zuviel Erwartungen sei gewarnt. Zu groß könnte die Enttäuschung sein!
Auch eine vorschnelle und vorlaute Informationsverbreitung seitens unbedarften Lesern – natürlich nur mit besten Absichten – ist oft kontraproduktiv.

Dass die MS eine komplexe, unverstandene Erkrankung ist, darauf habe ich schon hingewiesen. Für SPMS (ohne aufgesetzte Schübe) gibt es z.B. keine zugelassenen Medikamente.
Das ‚Verzweiflungsmedikament‘ Mitoxantron, das bekanntermaßen zu Herzschädigung führt, nach zwei Jahren der Einnahme die Lebensdosis erreicht ist und die ein oder andere vielleicht von der Brustkrebschemo her kennt (‚die blaue Schlupfeninfusion‘), lasse ich mal außen vor.

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